Donnerstag, 31. Januar 2013

Die erste Hürde genommen!


Schreibt man groß und breit über Pläne, müssen demnächst auch Taten folgen.

Ich vermelde: die ersten toe-up Socken sind unterwegs und nähern sich dem Ende!


Ich hab mit Judy's Magic Cast-On angeschlagen, und zwar aus diesem Buch:



Da ist anhand von einem Paar Mustersocken alles wirklich auch für solche Dummies wie mich erklärt, und siehe da: es hat funktioniert! Kaum habe ich 14mal den Faden wieder wütend aus den Nadeln gezogen, hatte ich schon einen richtigen Sockenbeginn (siehe oben).


Bin aber selbst schuld, wenn ich gleich zwei neue Sachen auf einmal probieren will:  toe-up UND magic cast-on. Man hätte sich ja mal mit einem begnügen können. Aber nein.

Das verbuche ich jetzt mal ganz locker unter: man ist ja nicht umsonst als Steinbock auf die Welt gekommen.

Ein Glück, dass ich wenigstens mit der "2 auf einen Streich"-Methode schon ein wenig länger herumexperimentiert hatte.

Die Ferse hat mich am meisten überrascht, denn Melissa Morgan-Oakes (die Autorin des Buches) strickt eine Art Käppchenferse und keine Bumerangferse. Das ist zunächst schwer vorstellbar, aber es klappt wirklich! Auch sehr seltsame verkürzte Reihen führen stricktechnisch zu einer Richtungsänderung - ich war schwer beeindruckt. Als eingefleischter Käppchenfersenstricker kann ich das Buch nur empfehlen!


Mein gewähltes Muster enthält Blätter, das ist die Aufgabe für den Sock Knitters Anonymus-KAL im Januar. Das Thema heißt Flora und Fauna. 'Flora' gilt nur, wenn es in grün gestrickt ist und man wirklich Blätter erkennen kann. Ich hoffe also: alles erfüllt.


Vorne zwei Blätter, die nebeneinander liegen und auf der Rückseite zwei Blätter mit langem Stil, die ich sozusagen als Spiegelbild voneinander gestrickt habe.

Wie man hier ein wenig undeutlich sehen kann, sollen das zwei Blätter sein, deren Stengel (oder Stängel?) sich einander zuwenden. Naja, muss man natürlich 'am Fuß' fotografiert sehen, aber die Socken sind halt noch nicht ganz fertig.







Aber bald: ich muss nur noch einen Rapport fertig stricken, dann Bündchen, dann Schluss!!!

Nadeln: 3mm (100 cm)
Garn: Lana Grossa Meilenweit Holiday Stretch
Farbe: 4005 (ich nenne es mal 'frühlingsgrüne Mischung', denn es ist wirklich sehr hellgrün, die Fotos sind ziemlich farbgetreu)
Muster: von mir

Melde also: etwas Neues gelernt - Haken dran. Da geht das neue Jahr wirklich gut los.

Dienstag, 29. Januar 2013

Aus der Verzweiflung


Die verstrickte Dienstagsfrage 5/2013

29JAN
Mir brennt aus aktuellem Anlass (Sehnenscheidenentzündung)  :(   eine Frage auf den Nägeln. Was macht eine süchtige Strickerin, wenn sie aus irgendwelchen, z.B. gesundheitlichen Gründen nicht stricken darf?
Vielen Dank an Anja für die heutige Frage!

Das ist diesmal wirklich eine schwierige Frage, die einen selbst in einige Zweifel stürzt.

Wie würde ich reagieren? Heulen, wie es in einem Blog vorgeschlagen wurde? Wahrscheinlich.
Ne Masse an Büchern lesen, wie hier empfohlen wurde? Sicherlich.
Am besten wäre wohl eine Art Bestandsaufnahme und Startklar-Aktion, die einen dann in dem Moment, in dem man wieder stricken darf, richtig in die Projekte stürzen lässt. Wie das geht, bitte hier lesen, besser kann man's nicht schreiben.

Ich weiß gar nicht, ob ich so viel in Strickzeitschriften blättern würde, das würde mich wahrscheinlich nur noch verzweifelter machen. Besser fände ich Folgendes:

Etwas Neues lernen, zwar auch etwas Kreatives, aber etwas, das die Sehnenscheiden ein wenig in Ruhe lässt. Spontan fällt mir da das Nähen ein, das in diesem Blog auch schon vorgeschlagen wurde.
Damit man so richtig abgelenkt wird, müsste man das aber auch richtig aufziehen, also mit Kurs und allem drum und dran. Nähen würde ich dann nur Sachen, die ich für mein 'wirkliches' Hobby brauchen kann:

  • eine Mappe für Nadelspiele
  • superschöne Projekttaschen (es gibt ja die tollsten Stoffe)
  • ein Krimskramstäschchen für Maßband, Markierer, Sticknadeln, Schere, etc.

Dann kann man in Ruhe seine Projekte so vorbereiten, dass man wirklich gleich loslegen kann: Projekttasche, Wolle, Kopie der Anleitung (darf man ja 'für den Eigengebrauch' anfertigen), Nadeln.

Oder: man kann seine bisherigen Projekte endlich mal 'richtig' fotografieren lernen, denn jetzt hat man Zeit, ein bisschen herumzuprobieren. Auch hier ist ein Kurs (VHS oder sonstwo) sicherlich nicht verkehrt!

Oder: wie wäre es mit ein bisschen Designpraxis? Das Anlegen einer queue wurde ja schon vorgeschlagen, aber man kann ja auch ein bisschen selbst entwerfen. Welche Muster passen zu welchem Garn? Was wollte ich schon immer mal entwerfen, hab mich aber nie getraut? Das von Tina in Hamburg bereits vorgestellte Designbuch ist mittlerweile erhältlich und wenn man nicht stricken darf, dann hat man ja ein bisschen Zeit, um sich durch so ein theorielastiges Werk durchzuwühlen. (Sonst ist die Abschreckung oft so groß, dass man immer ganz schnell etwas anschlagen muss, was man schon stricken kann, und dann kommt man nicht weiter)

Da kann man dann gleich seine Zeichenfertigkeiten mittrainieren, denn man soll ja immer (auch wenn es am Anfang zwangsläufig noch sehr unprofessionell ist) eine Zeichnung zu seiner Idee machen. Mit der Zeit verliert man da aber sicherlich die Scheu und dann ist schon wieder etwas gewonnen!

Schließlich kann man statt die eigenen (vorhandenen) Wollvorräte zu erfassen, die zukünftigen notieren:

Welche Wolle wollte ich schon immer mal verstricken?
Wo bekomme ich die am einfachsten/günstigsten/schnellsten?
Welche Erfahrungen haben andere Stricker mit dieser Wolle?

Da würden mir selbst ohne zu überlegen mindestens 20 Qualitäten einfallen, die ich alle unbedingt mal verstricken möchte, von denen ich aber noch keine solche 'kluge Liste' angelegt habe.

Und dann kann man ja wieder ein Projekt dazu planen, oder eine Zeichnung machen, oder eine Projekttasche nähen oder...

Aber bis es soweit ist, ist die Entzündung längst weg!

Donnerstag, 24. Januar 2013

(Fünf) Jahrespläne

Am schönsten ist das Planen. Das Überlegen. Das Verwerfen und neu Entwickeln.

Dann kommt die Liste. Kein Problem. Was will ich stricken? Was muss ich stricken? Was will ich neu lernen und daher stricken? Die Liste füllt sich blitzschnell.

Schwieriger wird es dann schon (wir bewegen uns ja auch schon in Richtung Ende Januar, d.h. das Jahr ist nicht mehr taufrisch), wenn es darum geht, ob man auch alles einhalten kann.

Was meinen Untertitel des Strickblogs betrifft - das Lesen - so gibt es bereits ein erstes Problem. Hier existiert natürlich auch eine Liste, zumindest in einer Minimalform.

Mein Beitritt in die Ravelry-Gruppe "52 books in 52 weeks" zeigt ja schon, wohin die Reise gehen soll: ein Buch pro Woche.

Die Frage ist, ob ich das auch schaffen kann, denn die inhaltliche Anforderung an meine Liste ist (relativ) hoch, das Lesen soll ja auch (ähnlich wie das Stricken) ein paar Anforderungen genügen. 

Tatsache ist nämlich, dass ich auch sehr gerne YA-Bücher lese, die viel schneller gehen und daher 'eigentlich' nicht wirklich für die Liste gelten.

Was sind YA-Bücher?

Tja, die englischsprachige Welt ist uns auch hier wieder voraus. Was wir immer noch 'Jugendbuch' nennen, wird hüben und drüben (vor allem drüben) ganz schick abgekürzt zu YA und bedeutet auch nix anderes, nämlich Young Adult fiction. Das sind also Bücher für Leser ab ca. 14 Jahren. Keine Kinderbücher mehr, aber auch keine erdenschwere Literatur, die einen an die Seite fesselt, ohne dass man weiterkommt.

Das bekannteste aus dieser Gruppe ist zur Zeit wohl grade Die Tribute von Panem (The Hunger Games). Ich gebe zu: habe ich wirklich mit Begeisterung gelesen und ging auch furchtbar schnell. 

Damit kann ich aber kaum meinen Listenpunkt "einen Dickens pro Jahr" abhaken. Am letzten Roman (A Tale of Two Cities) hab ich glatte zwei Jahre gelesen, und dabei kommt dort doch immerhin Mme Defarge vor, die berühmteste strickende Figur in der Literatur, abgesehen von Miss Marple.

Im Moment kaue ich also an Dombey and Son und komme damit (eigentlich) nicht weiter. Dabei mag ich Dickens. Er hat unglaubliche Figuren erfunden und kann spannende Geschichten erzählen. Aber ach: es ist ein bisschen wie bei den Intarsienmustern aus den 80ern: das ist alles ein bisschen 'viel Farbe' gewesen.

Bei Dickens kann so eine Figurencharakterisierung locker über zwei oder mehr Seiten gehen, weil wirklich 'alles' beschrieben wird, und dann hat man als Leser das Gefühl, man komme kein bisschen voran!

Von meinen anderen Listenpunkten habe ich noch gar nicht gesprochen: ein aktuelles deutsches Buch, ein 'Klassiker', den ich noch nicht gelesen habe, etc. etc. etc. So ein Jahr ist ja lang, sollte man meinen.

Und dabei ist es mit dem Lesen ein bisschen so wie bei schwierigen Strickstücken: wenn man das Teil geschafft hat, dann freut man sich eigentlich doppelt und kann sich gar nicht mehr vorstellen, warum man es so lange vor sich hergeschoben hat, bis es schließlich sogar zum UFO mutierte.

Das letzte, positive Beispiel für diesen Fall war Philippe Dijans Betty BlueDas ist mir empfohlen worden und ich habe es mit wachsender Begeisterung gelesen. Ging nicht furchtbar schnell, bleibt aber furchtbar lange im Gedächtnis. Das ist eigentlich das Beste dran, wenn man so ein Buch noch eine Weile mit sich herumträgt und hin- und herüberlegt.

Das ist dann wie beim schwierigen Laceschal, den man auch deshalb so gerne trägt, weil er sich nicht einfach so 'runtergestrickt' hat, sondern wirklich anspruchsvoll war.

In diesem Sinne formuliere ich hier mal einen Aufruf an mich:

"Ran an die Projekte."

Vielleicht sollte ich mir so ein Gerät anschaffen, damit es per Multitasking besser geht?

Dienstag, 22. Januar 2013

Woher die Wolle?


Die verstrickte Dienstagsfrage 4/2013

22JAN
Wo kauft ihr eure Wolle (lieber) ein? Wo macht das Aussuchen mehr Spaß und Sinn? Im Laden am Ort, wo ihr die Wolle sehen und anfassen könnt?      Gemütlich einen Katalog mit Bildern und allen Infos zu Nadelstärke, Faserzusammensetzung, Waschhinweise usw. auf einem Blick? Oder wisst ihr ganz genau, was ihr wollt und kauft im Online-Shop, der das Gesuchte gerade am günstigsten anbietet? Oder ganz was anderes? Was ist euch wichtig beim Auswählen, worauf achtet ihr? Bin gespannt auf die Antworten.
Vielen Dank an Ulrike für die heutige Frage!
Die Antwort auf diese Frage ist denkbar einfach:

Ich mache ALLES! Das ist doch klar. Wo Wolle draufsteht, da gehe ich hin.

Jetzt ist Winter ist natürlich das Wälzen der diversen Kataloge ein Highlight, das ich mir auch bei dem dünnsten Schnäppchenflyer nicht entgehen lasse. Tasse Kaffee, Sessel, Beine übereinander geschlagen und geblättert.
Im Kopf werden dann die diversen Qualitäten schon verstrickt und in Kleidungsstücke verwandelt.

Bei dickeren Katalogen können so gerne auch ein paar Stunden dahingehen, die ich aber als sinnvoll genutzt, weil intensiv verträumt verstehe.

Dabei fällt mir dann immer wieder auf, wie schmerzlich ich den Junghans-Katalog von früher vermisse, der zu jeder einzelnen Qualität eine Fühlprobe auf der Seite hatte und keinen traurigen Pappendeckel mit ein paar Fädchen so wie heute. Aber: es ist immer noch besser als gar nichts, wenn man mal ein bisschen fingern darf.

In einen Laden nur zum Bummeln und Schauen gehe ich weniger, aber: wenn ich etwas brauche, dann plane ich viel Zeit ein, um dann (unter dem Vorwand des Einkaufs) auch genügend herumschauen und fühlen zu können. Da geht dann auch ein wenig Zeit für den notwendigen Plausch mit der Verkäuferin drauf oder (eine persönliche Krankheit von mir) mit anderen Kunden.

Man unterhält sich ja über nichts lieber als über Wolle und Projekte, und wenn dann jemand im Laden ist, der eine Frage hat, dann kann ich manchmal gar nicht an mich halten und muss meine Meinung auch sagen. Ist ja alles im Dienste der höheren Macht des Hobbys.

Dazu muss ich natürlich sagen, dass ich wirklich Glück habe und gleich zwei Wollläden bei mir im Ort sind. Der zweite hält sich jetzt auch schon 1 1/2 Jahre, das ist wie ein Volltreffer.

Online-Shops frequentiere ich nicht ganz so häufig, nur wenn ich wirklich weiß, was ich brauche. Zum Bummeln eignen sie sich ja doch eigentlich weniger. Aber sie sind unschlagbar, wenn man wissen will, welche Farben es beispielsweise von einer Qualität gibt oder welche anderen Qualitäten es bezüglich einer bestimmten Garndicke gibt, oder welche 'ähnlichen' Garne überhaupt existieren. Meine privaten Suchmaschinen sozusagen.

Bestellt wird auch, aber eher in Maßen, wenn ich genau weiß, welches Projekt ich machen will und damit über die Versandkostengrenze komme (ein großer Abschrecker bei mir muss ich zugeben).

Am Tollsten aber sind natürlich die Märkte, auf denen ich gerne mehrfach um einen Stand schleiche, mir alles genau ansehe und auch anfasse, um mir schließlich eine wunderbare Trophäe in Form eines herrlichen Stranges mit nach Hause zu nehmen.

Bis heute bereue ich es daher sehr, dass ich mir dieses Jahr vom Wollmarkt nix mitgebracht habe. Warum eigentlich nicht? Ich glaube es gab ein Zeitproblem - die Damen mussten erst sehen, wie man ein Schaf schert, dann Pony reiten, und dann war keine Zeit mehr für das Mehrfachumschleichen des Standes. Und so auf die Schnelle wollte ich keine tolle Wolle kaufen.

Vielleicht also doch per Internet: DyeForYarn. Oder nächstes Jahr auf dem Wollmarkt. Oder per Zugsocking zum Einkaufen.

Wobei wir endlich beim Kern der heutigen Frage wären: Das Kaufen war noch nie ein Problem!!!

Dienstag, 15. Januar 2013

Wat'n'dat?

Wie jeder anständige Stricker, bin ich natürlich auch ein anständiger Sammler. Ich sammle (von Wolle mal abgesehen) Knöpfe, Nadeln, Perlen, Aufnähbilder, Strickzubehör und natürlich eine ganze Menge an Zeitschriften und Büchern zu diesen Herzensthemen.

Dazu gehört selbstverständlich zum einen die Lektüre der zuverlässigen Rezensionsorgane in der Strickerszene, z.B. Tina in Hamburg, aber auch der gezielte, weil lange eingeübte Griff ins einschlägige Regal der Zeitschriftenabteilung im Supermarkt.

Aber was ist jetzt das?



Die neue 'Stricktrends' hat eine Superidee für den Frühling. Man höre und staune: zuerst strickt man sich einen Pulli, dann greift man zur Sprühdose und verziert seinen Pulli mit Glitzerspray. Das kann doch nicht deren Ernst sein!

Wenn man genau hinsieht, ist das auch auf dem Cover zu erkennen: sie nennen es "Glanz aus der Dose".

Es gab ja über die Jahre schon viele, eher seltsame Ideen. Man erinnere sich nur an die überdimensionalen Intarsienpullover aus den 80ern oder diese Art Flokati-Jacken, die man mit unermüdlicher Schlaufentechnik aus Wolle konstruierte, bis man sich darunter direkt verstecken konnte. Aber das schlägt dem Fass den Boden aus, oder?

Wahrscheinlich wird demnächst noch ein cooler Name dafür gefunden werden: urban spray knits oder so ähnlich.

Meine Gegenmaßnahme lautet: gezielte Aufnahme als Punkt in meine Jahresliste:

6. Etwas vermeiden.

Ganz allgemein ist das in der Strickwelt ja gar nicht so einfach. Kaum strickt Yarn Harlot einen Dr. Who-Schal, kann man sich im Netz nicht mehr vor langen, kraus rechten Streifenschals retten. Vor gar nicht langem war dies Color Affection, ein Schal, den ich später auf vielen deutschen Strickblogs gesehen hab.

Mich hatte es zwar damals nicht erwischt, aber die Verführung war groß!

Was ich aber hier - vor der gesamten (deutschsprachigen) Netzgemeinde geloben will, ist dies: Kein Dosenspray auf einem von mir gestrickten Pulli!!! Da trenne ich lieber zwei Ärmel und ein Vorderteil komplett wieder auf, um alles neu zu stricken. Im Ernst.

Lieber Ribbelmonster als ein Glitzerpiece auf dem Bauch.

Aber macht euch selbst ein Bild.




Samstag, 12. Januar 2013

Die Liste, die Liste

Hab ich nicht erst vor kurzem eine Liste veröffentlich für das Jahr 2013?

Wohlan, dann kann ich vermelden, dass es mir bereits jetzt gelungen ist, einen weiteren Punkt zu erfüllen.

Punkt 1: Etwas Neues lernen.

Guckst du:





Merke:

1. Wenn man den Grill eines Backofens zum allerersten Mal einschaltet, nicht gleich die höchste Stufe wählen!
2. Das Überbacken geht schneller als gedacht, also do not move.  
3. Rauchentwicklung in der Küche ist nie ein gutes Zeichen!
4. Sorge dafür, dass der Kühlschrank Alternativen enthält.
5. Und schließlich: entsorge alles möglichst schnell, damit du nicht für alle Ewigkeit dem Spott deiner Familie ausgesetzt bist.
(Was für eine Steilvorlage für langweilige Momente an Verwandtschaftsnachmittagen...)

Ein neuerlicher Beweis dafür, dass aus mir nie mehr die perfekte Hausfrau wird, die ich als kleines Kind so gerne sein wollte. 

Da ist mir das Stricken schon lieber.

Die impreza-Socken für den KAL der Sock Knitters Anonymus sehen jedenfalls weder verkohlt noch ungenießbar aus:



So stelle ich mir das vor!

Dienstag, 8. Januar 2013

Nur nicht so kleinlich

Heute ist wieder Dienstag. Question time!




Dienstag ist Wollschaftag.


Die verstrickte Dienstagsfrage 2/2013

8JAN
Welches war das missratenste Strickstück, das Du je angefertigt hast? 
Was machte es so schrecklich? Was hast Du letztlich damit gemacht?
Vielen Dank an Kerstin für die heutige Frage!

Wenn ich darüber nachdenke, dann muss ich feststellen, dass ich mich gar nicht so leicht auf 'ein' Strickstück festlegen kann. 'Ein' missratenes? Na, schön wär's.

Das wäre ja mal eine Idee: ein einziges Projekt, an dem man alle Fehler auf einmal macht und dann sozusagen von allem befreit nur noch perfekte Stricksachen produziert. Das müsste man dann zwangsweise in den Handarbeitsunterricht integrieren, denn geteiltes Leid ist halbes Leid und dann wäre man für immer und ewig ein perfekter Stricker. Cool.

Leider, leider hat das jedenfalls bei mir schon mal nicht geklappt. Daher: mit einem kann ich mich nicht begnügen. Da fallen mir gleich ein paar Alpträume ein, die mich in meinen Strickjahren begleitet haben.

Da wäre der Farbengraus:

Ein Projekt aus zwei Farben, die absolut nicht zusammenpassen: helles Orange und Türkis. 

Zudem in einer Junghansqualität aus längst vergangenen Tagen (ich hab in meiner Schulzeit daran herumgestrickt): Fidelio von Junghans-Wolle, 50% Polyacryl und 50% Viskose.
Ich hatte damals versucht, die Jacquard-Technik zu lernen und hab tatsächlich mit diesen Farben begonnen einen Argyle-Pullover zu stricken, weil ich so begeistert von diesem Buch gewesen war. Was für ein Wahnsinn!

Dabei war mir schon damals klar, dass ich den Pulli nie würde tragen können, die Farben waren einfach zu grauslig. Aber: ich hab es mehr als Therapie oder Lernphase betrachtet. Bis zur Hälfte des Rückenteils hab ich durchgehalten. Dann kam das Ganze in die Tüte und ich hab es tatsächlich erst kürzlich wieder gefunden und sofort!!! aufgetrennt.

Dann hab ich eine Maschenprobe mit doppeltem Faden gestrickt und jetzt stehen die beiden Farben auf meiner Tapetenrolle für zwei Sommerjackerl für die Damen.



Das mit dem doppelten Faden ist natürlich ein Trick, mit diesen Wollbergen schneller fertig zu werden. Eh klar. (was war nur mit uns los in den 80ern??)

Zum Zweiten präsentiere ich meinen persönlichen Batman:

Von wegen Retter von Gotham City. Das hier war eher mein Meisterstück des missratenen Pullovers. Ich weiß gar nicht, wo es hinverschwunden ist, da wäre ein Foto ja noch besonders lustig. Wahrscheinlich bei einem Umzug klammheimlich entsorgt worden. Na, schade ist es nicht drum.

Erstens war die Farbe ein totaler Fehlgriff: Beige! Die schlimmste Farbe überhaupt, die mich krank, müde und picklig aussehen lässt. Der Pulli selbst: furchtbar weit angelegt (auch so ein 80er Relikt). Aber es sollte ja bequem sein und ich hab auch tapfer durchgehalten. Dann die Ärmel:

Da war mir noch ein Tipp einer Superstrickerin aus der Schulzeit im Ohr: "Ich nehme einfach alle vier Reihen seitlich je eine zu. Das passt dann."

Ja, von wegen! Das wurden Fledermausflügel. Die Ärmel wurden weiter und weiter und ich hab weiter- und weitergestrickt bis ich zwei Dreiecke zu spannen hatte.

Und dann: hab ich diese Dreiecke auch noch gefaltet und gequetscht und in die Armlöcher hineingenäht. Wie verblendet muss man denn sein, dass man nicht merkt, dass hier irgendetwas schiefgelaufen ist? Dabei hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon dieses Buch in meinem Regal stehen. Hätte ich da mal bloß hineingeschaut!

Abhilfe konnte dann zum Glück das Junghansforum schaffen.  Ich spreche einer mir unbekannten Strickerin hiermit noch einmal ausdrücklich meinen Dank aus, dass sie mir so freundlich das lebenswichtige Thema der Maschenprobe richtig erklärt hat.

Später habe ich dann in diesem Stitch'n'Bitch Buch eine magische Formel für das Errechnen der richtigen Zunahmen gefunden und kehre immer dahin zurück, wenn ich mal wieder vor diesem Problem stehe.

Schließlich wäre da noch das Bändchengequetsche:

Da hatte ich mir einen Schal in dem (damals) furchtbar aktuellen Bändchengarn eingebildet. Quergestrickt. Tapfer habe ich dann auch hunderte Maschen hin- und hergeschoben, bis ich endlich gemerkt habe, dass sich das Bändchen gar nicht hübsch umeinanderschlingt, sondern stattdessen einfach fest zusammengedrückt da liegt und überhaupt nicht mehr hübsch und fluffig, sondern vielmehr verwaschen und irgendwie 'alt' aussieht. 

Also mutig: aufgetrennt.

Mittlerweile hab ich endlich dieses tolle Video gefunden und hoffe, dass ich demnächst (seien wir ehrlich: in den nächsten fünf Jahren vielleicht) eine bessere Verwendung für meine traurigen Knäuel finde.



So eine Beichtstunde am Dienstag hat ja direkt einen reinigenden Effekt.

Mir fallen nur noch ein paar kleinere Probleme ein:

ein bretthartes Pullivorderteil, weil ich das Zopfmuster mit einer zu kleinen Nadel gestrickt hatte (zum Glück ein Kinderpulli!).

Ein Rügenwalder-Pullover, weil sich der versprochene 'anschmiegsame' Effekt des Rippenmusters in echt ein bisschen anders als versprochen darstellte.

Und ein Paar Socken, bei dem ich übersehen hatte, dass ein Zopfmuster die Socken deutlich verkleinert, man daher auch am Anfang mehr Maschen aufnehmen muss.

Aber das sind Kleinigkeiten.

Jetzt gilt der alte Spruch: Aus Fehlern lernen oder wie Beckett es so perfekt gesagt hat:

Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.

Sonntag, 6. Januar 2013

Das geht ja gut los!

Ganz so schlimm wie die anderen Jahre scheint sich dieses Jahr nicht anzulassen, kommt es mir vor. Vielleicht ist 13 die magic number?

Der Januar ist erst einstellig und Aufgabe 3 ist bereits erfüllt!

Etwas veröffentlichen.

Die erste Anleitung ist geschrieben, und ich darf sie hier vorstellen: Jastrząb (Habichtssocken).





Das sind Kindersocken in der Größe 32/33, die oben glatt rechts, dann aber in einem Muster gestrickt sind, das Brustfedern darstellen soll. Das Vogelgesicht ist auf einen blauen Hintergrund im Maschenstich gestickt. Man kann die Socken daher unendlich abwandeln und statt Habichte auch Schneeeulen oder Bussarde stricken.

Und das heute - am Wochenende der  Stunde der Gartenvögel!

Das Muster ist ab sofort in meinem Ravelry Store zum Preis von €2.50 erhältlich. Die Anleitung steht dabei in Deutsch oder in Englisch zur Verfügung.

Jetzt könnte es natürlich noch sein, dass ich hier mit einem einzigen Post wundersamer Weise auch Aufgabe 4 erfülle.

Viel Spaß.