Montag, 19. Oktober 2015

Kapitel 123 - meine WIPS und ich

Ich stricke also bin ich. Soviel war ja schon lange klar. Jetzt aber habe ich in Abkupferung der Methode einer Mitstrickerin eine Managementvariante für meine vielen Arbeiten auf den Nadeln entdeckt, die tatsächlich funktioniert und mir immer mal wieder ein Gefühl von "aah, endlich fertig" beschert.

Ich weiß natürlich auch, dass mich dieses Gefühl sehr viel öfter begleiten würde, wenn ich mich an die monogame Haltung gewöhnen könnte - ein Projekt anschlagen, dieses Projekt stricken, das Projekt fertigstellen und dann erst das nächste anschlagen. Aber das klappt nicht. Zu viele tolle Sachen da draußen und auch zu viele verschiedene Orte, an denen gestrickt wird: im Bus, in der S-Bahn, auf der Couch, vor dem Computer, nur auf dem Radl klappt es leider noch nicht.

Also, die Methode geht so: Man darf von jeder Kategorie, die man so strickt und die es so gibt, ein Projekt in Arbeit haben.
Eine Jacke/Pulli.
Eine Decke.
Ein Accessoire, also Mütze, Handschuhe, etc.
Ein Tuch.
Ein Kleinteil (Kuscheltier, Amigurumi, etc.)
Ein Paar Socken (falls gewünscht).

Das sind also höchstenfalls sechs verschiedene Kategorien. Wenn man nun also sechs verschiedene Ufos hat und sich dann auch noch mit einem gleichfalls von anderen Strickern vorgestellten Rotationssystem immer mal wieder einem anderen Ufo widmet, dann ist es nur eine Frage der Zeit, wann man wieder einen Platz frei hat und sich dementsprechend um das nächste Objekt aus der Warteschlange kümmern kann.

Genial, no?

Im Moment habe ich tatsächlich eine Jacke auf den Nadeln. Also strenggenommen natürlich zwei, aber wollen wir mal nicht so sein. Seit ich das System hier in Betrieb genommen habe, ist es also eine Jacke.
Ich versuche diese Jacke hier zu stricken und bin gerade bei den beiden Vorderteilen. Meine Maschenprobe war ein wenig anders, hoffentlich klappt alles.
Meine zweite Jacke sollte gehäkelt diese ergeben und wird sofort wieder aufgenommen, wenn die erste Jacke fertig ist. Ganz nach dem oben vorgestellten System. Dann erst soll es weiter gehen.

Eine Decke ist ebenfalls in Arbeit. Ich vernähe mich gerade durch diese Hexagons und brauche nur noch weniger als die Hälfte der benötigten Anzahl. Die fertigen Fleckerl werden sodann direkt miteinander verbunden, das sollte also schneller gehen:


Da möchte ich mich eigentlich besonders beeilen, weil die nächste Deckenidee meine eigene ist, die ich unbedingt ausprobieren möchte. Aber mit meinem Management-System bringe ich die nötige Geduld auf, weil ich ja weiß, dass ich bald damit anfangen kann. Nur noch 37 Hexis!

Mützen etc. hab ich gerade zur Genüge gestrickt. Die Damen sind in doppelter Ausfertigung ausgestattet (wir bekommen hier am Ende des Monats Oktober mitten auf dem Schulweg einen nagelneuen Brunnen - mehr muss nicht gesagt werden!). Ich hab sogar ein Souvenir für eine leider bald wegziehende Schulfreundin geschafft:


Und keine Angst - sie zieht ins Ausland. Ich würde ja verstehen, wenn so ein Outfit in einem anderen Bundesland etwas problematisch wäre. Kicher!

Sodann ein Schal in einem supertollen, weichen fivemoons Garn. Dies wird das Ho'okipa-Tuch und während das Muster eigentlich gar nicht so schwer ist, muss ich doch für alle 12 Reihen des Mustersatzes auf die Anleitung sehen bzw. einen Mustersatz fertig stricken, bevor ich es wieder auf die Seite legen kann. Daher dauert es gerade ein wenig. Aber: ich denke, ich kann es nach Belieben verlängern, also sogar ich als Tuch-Neuling verstehe die Konstruktion. Das ist mir sogar sehr recht, denn ich will möglichst das ganze Garn darin unterbringen, damit es so groß wie möglich wird!



Auch bezüglich Tuch liegt bei mir noch eines auf Halde, aber jetzt hab ich ja einen Ansporn dies dann auch in Angriff zu nehmen.

Socken hab ich gerade gar nicht angeschlagen und auch Spielsachen oder Figuren stricke ich eigentlich nicht. Aber ich freue mich eigentlich, dass es hierfür sozusagen einen Slot geben könnte, sollte ich mich doch mal an so einen kleinen Hübschling wagen. 

Bis jetzt funktioniert mein System bestens.
Ich darf mehrere Sachen auf der Nadel haben - das kommt meinem lustorientierten Stricken entgegen.
Ich bekomme immer mal wieder eines der Projekte fertig - das ist dann zusätzlicher Ansporn.
Und ich darf mich immer mal wieder durch die verschiedensten Anleitungen klicken oder zu Hause in den Heften blättern, denn ich muss ja überlegen, was ich - in dem betroffenen Bereich - als Nächstes stricken darf.

Besser geht's nicht, oder?