Samstag, 21. Juli 2012

Aller Anfang...

Schon seit einer Weile spiele mit dem Gedanken, auch einen Blog zum Thema "Stricken" zu beginnen.

Mutig, mutig all die anderen, die das schon lange, womöglich schon seit vielen Jahren erfolgreich machen! Meine persönliche Neigung zum Slapstick (und zwar in seiner schlimmsten Form, anbei der Fotobeweis von meinem letzten Malheur. Wer hat denn sowas schon erlebt???) hat mich bisher davon abgehalten, es gibt einen gewissen Grad an Peinlichkeit, den man dann doch öffentlich nicht überschreiten möchte, aber ich fürchte, jetzt haben doch die Lust auf das Stricken und auf die Mitgliedschaft in der "Großen Internationalen Strickgemeinde" die Oberhand gewonnen.



Häkelnadel INOX, Stärke 2,5, zerbrochen durch rohe Gewalt
bei der Ausübung eines normalerweise friedlichen Hobbys

Ich fürchte Letzteres hat den Ausschlag gegeben. Wie nennt man das? Profilneurose?

Seid jedenfalls gewarnt liebe Leser! Hier wird es weder Supertipps geben – leider, leider, denn noch habe ich keine Möglichkeit gefunden, einzelne Pulloverteile rein per mentaler Kraft zusammenzunähen, obwohl ich es oft genug versucht habe. Ich kann auch keine Supermuster anbieten nach vielen Jahren gründlichen Studiums meiner persönlichen Fähigkeiten ist mir klar geworden, dass ich nicht das neue Designwunder bin, auf das Deutschland wartet. Und was Superfotos betrifft, so bin ich auch hier noch ganz am Anfang, aber da habe ich doch die Hoffnung, dass sich das vielleicht mit der Zeit bessern wird. Ich werde also versuchen, nach bestem Wissen und Gewissen ein wenig zu knipsen und dann muss man sehen, was herauskommt.
Wer weiß, vielleicht werde ich eines Tages noch so verrückt wie Joanna von www.backen-mit-spass.de, die mittlerweile zwei (!!!) professionelle Lampen ihr eigen nennt, um ihre Kreationen dementsprechend besser ausleuchten zu können.

Hier wird es also vornehmlich um eine Plauderei zu einem wunderbaren Hobby gehen, denn wenn wir ehrlich sind, ist das Stricken doch eine recht einsame Angelegenheit (nur die Nadeln, die herrliche Wolle, diese fürchterliche, viel zu kurze, komplizierte Anleitung, die man nur verstehen kann, wenn man sogar den Wecker im Zimmer mit einem Kissen abdeckt, weil man sich sonst nicht konzentrieren kann, und ich). Man ist daher immer froh, wenn man irgendwo ein paar andere Wahnsinnige trifft, die es nicht für überzogen halten, sich für viele, viele Euro einen einzigen Strang Wolle zu kaufen, aus dem man dann meistens nicht einmal sofort etwas strickt, sondern den man stattdessen immer wieder liebevoll in die Hand nimmt, anlächelt und dann wieder weglegt, während man halt doch wieder sein Paar Fernsehsocken in die Hand nimmt, denn für etwas Schwierigeres hat man im Moment nicht die Zeit.

Das soll jetzt endlich das Stichwort zu meinen Werken werden, denn hier sieht man, was passiert, wenn sich in dem Durchschnittsstricker, der ich bin, auch ein Sparfimmel oder eine Wegwerfphobie bemerkbar machen. Da hat man also schon etwas aus der Wolle gestrickt und jetzt denkt man, ja, mmh, wenn ich so überlege, könnte das doch noch für ein Paar Socken reichen, nur Rippenmuster, das hat eh den geringsten Verbrauch. Es kommt natürlich, wie es kommen muss: Die Wolle reicht nicht!

Und natürlich habe ich das schon vor ein paar Tagen geahnt bzw. deutlich gemerkt, denn der Knäuel am anderen Ende meines Arbeitsfadens konnte schon lange nicht mehr so genannt werden, aber als Meister der Verdrängung wollte ich eben sehen, ob es WIRKLICH so schlimm ist, wie ich eigentlich schon wusste, dass es ist. Und ja: ich hatte recht. Was nun? Erstmal zu Wolle Rödel, aber da hieß es kaum überraschend: vergriffen. Dann den Wollvorrat durchkämmt: Wo ist Wolle Rödel? Ah, ein anderer Rest. Vielleicht einfarbig? Nein, das ist zu dick, das sieht nicht gut aus. Also alles wieder zurückgestrickt und endlich ein melierte Garn gewählt.


Wolle Rödel Sockenwolle
Sport- und Strumpfwolle COLOR 4-fach
(in zwei außergewöhnlich wenig zueinander passenden Farben)
Nadel 2,5
2/2 Rippen

Ergebnis: Wieder ein paar Socken aus dem Füllhorn der Zeit gestrickt, aber nicht für das Füllhorn meiner fertigen Objekte, sondern für die hinterste Schublade, denn wer im Winter kalte Füße hat, der zieht auch solche Socken an. Hoffe ich zumindest.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen