Montag, 4. März 2013

Endlich gefunden!

Heute geht es um den Süden, also genauer gesagt um den Süden Deutschlands und seine besonderen kulinarischen Eigenheiten. Als da wären die Mehlspeisen (also das, was man am Freitag traditionell kochen soll).
Diese Mehlspeisen sind altbekannt (und kürzlich sogar unter der Leitung eines berühmten Sternekochs auch in der größten Fastfood-Kette hierzulande aufgetaucht). Ich rede von Kaiserschmarren, Germknödeln, Rohrnudeln oder Dampfnudeln.

Mich haben die letzteren nun seit geraumer Zeit beschäftigt, denn es ist unglaublich schwer, dafür ein wirklich gutes Rezept zu finden. UNGLAUBLICH schwer!

Nun bin ich back- und kochtechnisch eher durchschnittlich begabt. Also es gibt Rezepte, die gelingen einwandfrei, andere probiere ich gerne aus, manchmal klappt etwas nicht oder (das ist sogar wahrscheinlicher), die liebe Familie mag es nicht. Das alles macht nichts.

Dennoch aber glaube ich, dass es ein paar Sachen gibt, die man draufhaben sollte, so für alle Fälle oder für Besuche der lieben Verwandtschaft, vor allem dann, wenn es sich um offiziellere Anlässe handelt.

Bei mir gab es in solchen Fällen immer das Ratschlagbuch Nr. 1:

Man sieht eigentlich schon am abgerissenen Rücken, wie oft es im Einsatz ist, und es hat mich auch ehrlich nie enttäuscht: Sauerbraten oder Hühnerbrühe - da steht alles drin und alles funktioniert.

Außer: bei Dampfnudeln. Das Rezept hab ich ein paar Mal probiert, und es hat nie so geklappt wie es sollte.

Also ein neuer Versuch, diesmal mit diesem Buch:

Darin sind alle möglichen Rezepte, oft noch in Mundart, da dachte ich also, würde ich fündig werden. Hab es ausprobiert, es hat nicht geklappt. Dampfnudeln gingen auf, fielen aber auch wieder zusammen und waren spundig. Nicht sehr lecker.

Dann ein Versuch mit einer Werbebroschüre von der Auer Dult (ein Münchener Markt im Stadtteil Au, auf dem man Geschirr, Trödelsachen und eben auch Töpfe erwerben kann):


Auch dieses Rezept, wen wundert's, war nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte.

Richtige Dampfnudeln sind durchgekocht, gut aufgegangen und haben unten eine leckere Kruste. Sie müssen so aussehen:


 Diesen Teller hab ich fürs Foto extra ins Sonnenlicht gestellt, damit man auch sieht, dass es wider Erwarten vielleicht Frühling wird!

Woher ist also das Rezept?

Meine Zeitungslektüre hat geholfen, man glaubt es kaum. Im Abstand von einem Tag (Donnerstags das Magazin in der Zeit und Freitags das Süddeutsche Zeitung Magazin) haben beide Publikationen ein Rezept für Dampfnudeln veröffentlicht. 

Kein Wunder, dass jeder sagt, die Magazine werden immer ähnlicher! Vor kurzem gab es sogar ein Doppelmagazin aus Hamburg und München.

Jedenfalls hab ich auch diese Rezepte nachgekocht. München versus Hamburg. Und gewonnen hat: Hamburg! Haushoch.

Ein Superrezept, leicht nachzukochen und gelingt wirklich! Die einzige Anmerkung (die man auch auf dem Foto erkennen kann) ist, dass die Kruste arg salzig ist. Ich würde also in Zukunft weniger Salz in das Wasser geben, aber der Tipp schlechthin war, dass die Dampfnudeln erst ein wenig im offenen Topf kochen müssen, bevor man den Deckel schließt.
Muss einem ja mal einer sagen!
Da wäre ich von alleine wirklich nicht draufgekommen.

Rezept im Originalheft

Falls jemand die Zeit zu Hause hat. So sieht das Cover aus.


Der zweite Platz geht aber ohne zu zögern nach München, auch dieser Teig gelingt, nur das mit dem Kochen hat nicht geklappt (siehe auch meine Anmerkung)



Wenn jemand lieber per I-Pad kocht, dann kann er sich das Rezept auch online hier anschauen. Ich warne nur noch einmal vor zu viel Salz - ansonsten: am besten schmeckt's mit Vanillesoße!

Das Stricken kommt zum Schluss.

Hefeteig ist ja eine ziemlich langwierige Angelegenheit, sehr gut geeignet für eine Sonntag: Vorteig gehen lassen, Teig gehen lassen, geformte Dampfnudeln noch einmal gehen lassen, das braucht Zeit.

Was ist da besser geeignet als ein einfaches Strickwerk, das man immer völlig unproblematisch unterbrechen kann?


Rosa Stulpen mit bunten Perlen. Sehr gemütlich und hübsch anzusehen. Und für mich.
Als Belohnung sozusagen.

1 Kommentar:

  1. Ich stamme aus dem Suedwesten Deutschlands, und koche Dampfnudeln "frei Schnauze" - einfach einen mit Milch und Butter und Ei angereicherten Hefeteig herstellen, und daraus Kloesse formen.
    Dann in einer Pfanne Butter erhitzen, die Kloesse reinsetzen und mit Salzwasser angiessen. Deckel drauf und geduldig sein.

    Mir sind die Dinger noch nicht misraten...

    LG
    Connie

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