Dienstag, 24. Dezember 2013

Kapitel 76 - in dem es um letzte Bestellungen für Weihnachtsgeschenke geht

In meinem Buchladen habe ich letzte Woche ein großartiges Poster gesehen. Aufschrift:

Weihnachten - auch dieses Jahr wieder am 24. Dezember!

Genau so isses nämlich! Es ist nie am 24. Dezember, sondern es überrumpelt einen regelmäßig. Seit Jahren. Von wegen, man ist vorbereitet - nein - man ist total überrascht!

Dieses Jahr kam dazu, dass hier noch Bestellungen für Gestrick eingegangen sind. Kurz vor dem Fest!

Jetzt ist es ja so, dass ich eigentlich nichts Gestricktes mehr verschenke. Zu viel Stress und zu viel Ärger danach. Bei mir, wenn sich der Beschenkte nicht gebührend genug drüber freut (ich weiß, ist einfach blöder, verletzter Stolz, aber so isses halt) und beim Beschenkten, wenn die Farbe nicht so die richtige gewesen ist oder man sich etwas ganz anderes drunter vorgestellt hat, etc. Die Liste ist hier endlos.

Nee, hab ich beschlossen, das tu ich mir und der Welt nicht mehr an - ich stricke nur noch für Leute, die das Gestrick zu schätzen wissen, und das bin ich ;-)

Aber bei den eigenen Mädels muss man eben doch eine Ausnahme machen. Ist doch klar.

Sie haben sich für ihre getreuen Begleiter seit Babytagen - einem Schaf namens Mimi und einem Schwein namens Gack - ein paar Kleidchen gewünscht und auf die Schnelle kann das nur eins bedeuten: das BSJ (= Baby Surprise Jacket) von Elizabeth Zimmermann. Ein unglaubliches Design, das in einem Stück gestrickt wird, dann gefaltet und mit zwei kurzen Nähten zu einem wirklich netten Babyjäckchen wird. Es geht mit jedem Garn, sieht immer gut aus und ist eigentlich recht schnell gestrickt. Die ideale Anleitung für ein solches Last-Minute-Projekt also.

Dann nichts wie los. Ich hab in zwei Größen gestrickt, da sich die Tiere ein wenig unterscheiden. Die Anleitung ist zwar auf eine Maschenzahl festgelegt, aber man kann mit unterschiedlichen Garnstärken unterschiedliche Größen erreichen.

Bei mir: Baby Merino-Reste mit Nadel 3 mm und Atelier Zitron Sockenreste mit Nadel 2,5 mm. Und ja: bei letzterem habe ich während des Strickens geflucht. Dünnes Garn ist bei Zeitknappheit nicht immer das Wahre.

Fertig gestrickt sieht die Sache so aus:




Dann muss man nur ein wenig Origamitechnik anwenden und es werden daraus zwei Jackerl:




Ein Design, das mich immer wieder begeistert. Es gibt einfach keine blöde Kombination. Alles sieht immer gut aus.

Dann müssen nur die Fäden vernäht und die Nähte oben an den Ärmel geschlossen werden. Knöpfe dran und fertig.

Ich war superknapp fertig - 30 Minuten bevor wir zur Mette losgingen - aber ich hab's geschafft. Und dabei hatte ich sogar zuerst eine Naht falsch gemacht. Zierrand auf der linken Seite, wie konnte das nur passieren? Also alles wieder aufgetrennt, gebangt, ob überhaupt der Faden reichen würde (alles Reste wie gesagt), aber dann: alles gut und große Weihnachtsfreude.

Bei den Damen und den Tieren zum Glück auch:




Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch!








Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen