Dienstag, 22. Juli 2014

Kapitel 98 - Strickbücher? Na klar!

Diese Woche kann ich sogar mal wieder beim Wollschaf mitmachen. Die Frage vereint nämlich meine beiden Leidenschaften:


Habt Ihr ein oder mehrere Lieblings-Strickbücher?
Wenn ja, welche(s)?
Aus welchem Buch habt Ihr bisher die meisten Modelle nachgestrickt?
Welches Buch in Eurer Strickbibliothek hat Euch bisher den meisten Nutzen gebracht und warum?
Stricken und Lesen!

Na, dann los.

Lieblingsstrickbücher gibt es eine ganze Menge, aber mit Sicherheit habe ich den meisten Nutzen von meiner schon vielfach erwähnten Strickbibel von Katharina Buss erhalten. Damit hab ich nach einer Strickabstinenz in der Zeit nach der Schule wieder voll zurück ins Hobby gefunden. Unbedingt empfehlenswert.

Lieblingsstrickbuch darüber hinaus sind auch die Stitch'n'Bitch-Bücher von Debbie Stoller. Vieles wird toll erklärt und ihr Schreibstil ist einfach einmalig! Da lese ich die ersten Kapitel oft auch einfach so nochmal - sehr unterhaltsam. Mir fehlt nur noch das Männerbuch, aber das werde ich mir auch noch kaufen, einfach so.

Das Gleiche gilt für das Buch Knitting Rules! von der YarnHarlot. Amüsant zu lesen und durchaus mit ein paar sinnvollen Tipps. Das ist mehr so ein Buch, in dem ich immer mal wieder ein paar Kapitel lese, weil mir die Formulierungen so viel Spaß machen. Ihre anderen Bücher sind eher essay-artig - auch amüsant zu lesen, aber so nach dem dritten brauchte ich eine Pause.

In der Unterhaltungsecke stelle ich auch gerne eines meiner liebsten Bilderbücher vor, das jetzt endlich auch auf Deutsch erschienen ist. Es heißt Extra Garn und ist einfach großartig. Eine tolle abenteuerliche Geschichte mit einem überraschenden Ende, die man sehr gut vorlesen kann und die sich auch wieder und wieder und wieder vorlesen lässt - das beste Argument für ein Bilderbuch! Abgesehen davon, dass ich die Bild- und Farbgestaltung sehr gelungen finde - endlich mal kein Billig-Comic-Gezeichne. (Damit hier kein Missverständnis entsteht - ich bin ein großer Fan von Comics aka Graphic Novels. Für Kinder darf es aber in dem Bereich aber gerne mal ein bisschen anspruchsvoller sein, als immer nur das hier)

Wenn es jetzt um die Bücher mit dem höchsten Gebrauchswert gehen soll, dann bin ich ein wenig ratlos. Obwohl ich eine Zeitlang Bücher nach dem 'muss ich unbedingt haben'-Gefühl gekauft habe, hat sich später herausgestellt, dass ich sie gar nicht so oft benutzt habe. Also, als Inspiration natürlich schon, zum Durchblättern, zum Seufzen bei einer guten Tasse Kaffee, aber wirklich zum Arbeiten? Eher weniger.

Wenn ich ernsthaft nachdenke, dann hab ich die meisten Modelle wohl aus einem Sockenbuch gestrickt, und zwar aus diesem. Das gibt es, glaub ich, gar nicht mehr neu. Ich hab mir damit das Sockenstricken (wieder) beigebracht, und es nach einigem Hin und Her auch endlich verstanden. Da das mittlerweile aber auch schon seine 10-15 Jahre her ist, ist das Buch nicht mehr taufrisch - die Modelle würden heute wohl niemanden mehr vom Hocker reißen. Ich hab sie aber gerne gestrickt und hauptsächlich unter dem Aspekt der ansteigenden Lernkurve gesehen.

Den besten Tipp aus diesem Buch, den ich immer noch beherzige, ist derjenige für das 2/2-Bündchen (also 2M re 2M li). Dieses Muster immer mit 1M li, 2M re beginnen, denn dann entstehen keine Leitern. Mach ich immer noch so und funktioniert bestens.

Auf keinen Fall verzichten möchte ich auf meine Musterbücher, z.B. dieses hier und auf meine Bildbände von Alice Starmore. Die sind einfach zu schön. Und klar sind da auch Anleitungen drin, aber da muss ich noch ein wenig ernsthafter auf die Strickleiter der Bekleidungsstücke hinaufkraxeln, bevor ich mich an diese wage. Bis dahin blättere ich aber gerne hin und wieder darin. Wenigstens hab ich ja jetzt schon ein paar Kleidungsstücke in Puppengröße hinter mir!










Montag, 21. Juli 2014

Kapitel 97 - das Leben, das Leben

War ja nur eine Frage der Zeit, bis der Klassiker in der Blogosphäre - das Leben, das echte nämlich - auch mich drankriegt.

Man hat eben nicht ungefragt ein paar kleinere Mitbewohner in einer öffentlichen Bildungsanstalt. Und diese sind ja dafür berühmt, dass sie alles, wirklich alles, an das Ende des berühmten Schuljahres legen. Buchstabenfest 1, Buchstabenfest 2, Musikschulkonzert, Instrumentenkonzert extra Nr. 1, Instrumentenkonzert extra Nr. 2, Schulfest, Sporttage, Wandertag und wasweißichnochalles.

Was hab ich damit zu tun? Na, was wohl? Mütter sind ja im Blickfeld der Schule nicht etwa berufstätig und überhaupt auch für andere Sachen verantwortlich, sondern vielmehr eine Art Verfügungsmasse für solche Veranstaltungen: Begleitung, Backen, Verkaufen, Betreuen, etc.

Also hab ich jetzt ein paar Mal meinen Nachmittag mit Folgendem verbracht: 



Auch wenn das jetzt schlecht zu erkennen ist, so sind das doch Buchstaben - eben für das so genannte Fest:



Süßer Hefeteig als y und f mit zerlassener Butter bestrichen und mit Zucker bestreut. Ist lecker, dauert aber ewig!

Fast alle Konzerte sind nun allerdings schon überstanden (ob sie sich gelohnt haben? Tja, eineinhalb Stunden Blockflöten-Gequietsche an einem heißen Sommernachmittag? Ich weiß, ich bin eine böse, böse Mutter, aber ich glaube nicht, dass sich das wirklich lohnt...)

Daher schnell der Wechsel zu den angenehmeren Dingen des Lebens, will sagen der Nadelarbeit:

Immer noch gilt meine Leihfrist für das bereits erwähnte Buch:

Und da sich die kleine Prinzessin schon hat einkleiden lassen, war jetzt ihr Kompagnon, der kleine Schweineprinz, dran.

Darf ich vorstellen: das Schweinchen Gack:



Das selbstgewählte Kuscheltier, im Alter von 1 Jahr, glaube ich, auserkoren als große Liebe. Und dieses Tier sollte sich nun also in einen Prinzen verwandeln.
Na, dann los. Zuerst die Hose:



Ich hab sie schon deutlich kürzer gestrickt, als im Buch angegeben, aber wie man sieht, sind kurze Schweinebeine nicht zu unterschätzen. Dafür hat der Bund aber einen Tunnel komplett mit Gummiband bekommen - da kann nichts mehr rutschen!
Dann das Hemd:

Ein supereinfaches Rechts-/Linksmuster, das aber wirklich einen ganz cleveren Effekt hat. Das könnte ich mir durchaus auch bei einer ganz einfachen Strickjacke vorstellen.
Dann die Weste:



Das Bündchen besteht aus einem Fantasiemuster, das mich fast in den Wahnsinn getrieben hat. Zu schwierig direkt nach dem Anschlag und in der Wirkung auch eher nicht den Aufwand wert, denke ich.
Dann das Cape bzw. der Umhang:



Meine ersten richtigen verkürzten Reihen! Leider kaum zu sehen, aber das Cape hat hinten einen kleinen Bogen. Bin überzeugter Fan der deutschen Maschen geworden - funktionieren bestens und sind hier wunderbar erklärt:

Und schließlich das Hütchen mit Federn:


Das war das Schwierigste und kam nur dadurch zustande, dass ich dieses hier:



mit dem Originalgarn in passender Farbe verstrickt habe. Schmerzende Finger inklusive.



Aber der Effekt ist eben auch der Gewünschte. Das Gestrick wird bombenfest und steht von alleine. Abnahmen musste ich mit 1abh, 1 re, abg M darüber ziehen machen, einfach weil ich bei diesem starren Gestrick unmöglich zwei M gleichzeitig wie auch immer zusammenstricken konnte.



Dann musste alles nur noch in Form gedämpft werden (mit feuchtem Lappen obendrauf, denn das Garn Poco ist ja 100% Acryl) und fertig.

Aber jetzt: Buch verstecken bzw. in der Bibliothek zurückgeben und bis auf weiteres nicht mehr ausleihen. Sonst komm ich diesen Sommer nicht mehr dazu, auch für mich mal wieder was zu häkeln oder zu stricken.

Dabei bräuchte ich dringend eine Glitzertasche für einen Theaterbesuch Ende August. Begonnen hab ich schon:



Das Garn ist Festa von Lana Grossa und lässt sich hervorragend wieder auftrennen, das ist doch schon mal was ;-)