Freitag, 8. August 2014

Kapitel 99 - in dem ein Ende her muss!

Auf meinem Schreibtisch sieht es so aus:


Am Frühstückstisch so:


und so:


auf dem Wohnzimmertisch so:


und nach der S-Bahnfahrt sieht die Projekttasche so aus:


Mir reicht's nämlich! Ich bin in einem Vernähfieber wahnhaften Ausmaßes und zwar schlicht und einfach deshalb, weil ich dieses riesengroße UFO, meine beiden Decken für die Damen des Hauses, nicht mehr mit rumschleppen will. Ich will endlich fertig werden. Sogar meine heißgeliebten Socken hab ich dafür hintangestellt. Nicht einmal an der August Challenge - nämlich alle angefangenen Socken des Jahres fertigzustricken (siehe letztes Jahr) - hab ich mich dieses Jahr beteiligt. Werde ich wohl auch nicht mehr tun.

Keine Terminsetzungen mehr nach einem Arbeitsjahr, in dem es nur so vor Terminen gebrummt hat. Aber das ist eine andere Geschichte und gehört nun wirklich nicht in die sommerliche Urlaubs- und Erholungszeit.

Es geht mir hauptsächlich darum, dass ich nach dem Urlaub (der im Übrigen bald beginnt - jippieee!) meine Decken in Ruhe zusammenhäkeln kann, damit sie pünktlich unter den Christbaum gelegt werden können. Und da ich pro Decke 216 Squares gehäkelt habe, jeweils drei Farben plus Rand, macht das pro Fleckerl genau acht Fäden zu vernähen und damit insgesamt 1728 Fädchen!
Na, viel Spaß.

Ich nutze also die Gunst der Stunde, in der mir das Vernähen seltsamerweise gar nicht so viel ausmacht - es dauert ja auch eigentlich nicht lange - und arbeite so flott, wie es nur geht.


Meine beiden wichtigsten Hilfsmittel sind dabei diese beiden:



Eine stumpfe Nähnadel und ein schicker Zwicker, den ich mir auf einem Mittelaltermarkt an einem Schmiedestand gekauft habe. Er knipst die Fäden einwandfrei ab und ist deutlich schneller als eine Schere einsetzbar.

Natürlich gibt es da im Schneiderzubehör ganz neue und elegante, am besten gefällt mir diese einer Scherenmanufaktur, aber meine Knipsschere erfüllt ihren Zweck und erinnert mich vor allem immer an den netten Markt, auf dem auch die beiden Damen ihren Spaß hatten (mit Puppenspiel und Musik und Kämpfen).

Damit arbeite ich mich also durch meine beiden Schuhschachteln hindurch:




Zuerst habe ich die acht unterschiedlichen Fäden noch brav der Reihe nach vernäht, und zwar von außen nach innen. Bald hab ich aber festgestellt, dass es mehr Spaß macht, wenn man nach Farben vorgeht (siehe die oben abgebildeten Häufchen). Zuerst alle Randfarben (also hellbraun bzw. beige), dann nur rosa, nur gelb, etc. Irgendetwas, um die Sache ein bisschen abwechslungsreicher zu gestalten, denn ein bisschen Sich-selbst-überlisten gehört dazu...

Nie war ich außerdem dankbarer für die segensreiche Erfindung des DVD-Spielers, die einen die Menge einfach Vergessen macht. Ein einziger netter Film, und man hat wirklich etwas geschafft.

Genau das ist es aber auch wieder einmal, was mir die Herrlichkeiten meines Hobbys vor Augen führt. Es ist möglich, einen solchen (durchaus furchterregenden) Stapel:



In eine solche Ordnung zu verwandeln:


Fix und fertig zum Zusammenhäkeln. Die andere Farbkombination ist sogar bereits vollständig und kann immer mal wieder fröhlich umgeschichtet werden.



Die Zusammenstellung der Decken soll schließlich und endlich möglichst willkürlich erfolgen. Ich werde die Squares auf einer Decke zuerst feststecken - unter Zuhilfenahme der relevanten Deckenempfängerin, damit ja die Farbkombination auch stimmt - und dann nach Lucys Anleitung zusammenhäkeln. Hoffentlich klappt's.

Die Decken sind im Übrigen Lucy's Summer Garden Granny Squares, und zwar in dem Junghans-Garn Poco. Dieses Garn ist mit dem neuen Junghans-Katalog 10 Cent teurer geworden, ist damit aber immer noch sehr günstig. Es verarbeitet sich ganz gut, obwohl ich immer denke, dass das Originalgarn Stylecraft Special DK vielleicht doch gescheiter gewesen wäre. Schon alleine, weil es davon ungefähr 50 verschiedene Farben gibt. Naja, beim nächsten Mal dann.

Was? Beim nächsten Mal? Bin ich mir klar darüber, was das heißt?

Ich glaube schon. Diese Decken sind das Crystal Meth des Häkelns! Einmal angefangen, machen sie für immer süchtig. Ich plane schon die nächste und die übernächste ;-)