Wenn man nicht mehr so richtig stricken kann, dann fällt überhaupt auch erst auf, wie viel man davon nötig hat, damit sich die richtige Seelenbalance einstellt.
Gleichzeitig befinde ich mich in einer äußerst ungewöhnlichen Phase, nämlich der "Ich will alle Projekte, die jetzt auf der Nadel sind oder in irgendeiner Tüte vor sich hin schmoren, möglichst gleichzeitig und sofort beenden." Was für ein glücklicher Umstand! Das ist ja nun nicht so gewöhnlich und ändert sich leider auch häufig sehr schnell wieder - aber - noch versuche ich es möglichst auszunützen.
Ich habe meine aktuelle Häkeldecke herausgekramt und ausgerechnet, wie viele Reihen ich denn eigentlich noch brauche, damit sie fertig wird.
Ergebnis: Ein Farbrapport sind 18 Farben, und ich brauche noch etwas mehr als eineinhalb, also nur noch 28 Reihen im Moment. Die Decke wird!
Ich wollte sie schon früher beenden, aber meine anwesenden Häkelberater meinten, sie wäre dann noch nicht lang genug und dieses Risiko können wir ja nun nicht eingehen!
Ich muss sagen, ich freue mich sehr darauf, wenn die Decke fertig ist. Dieses Jahr kam meine andere große Häkeldecke wieder mit in den Urlaub und dort hat sie wahrlich gute Dienste geleistet. Als Picknickdecke, als Kuscheldecke auf der kalten Fährüberfahrt frühmorgens, als Kinderberuhigungsdecke im Auto.
Das einzige Problem war, dass sie ein wenig zu dünn ausgefallen ist - ein Problem der Garnauswahl (Poco von Junghans, nicht zu empfehlen) und der Maschenstärke (Stäbchen - zu locker gehäkelt).
Das hoffe ich jetzt mit dem neuen Muster zu beheben - hier sind es nur feste Maschen und ein festeres Garn (Stylecraft Special DK). Dadurch dauert es natürlich länger, aber oh - wie wird die Decke mollig! Auch das haben meine Häkelberater schon getestet, denn für kleine Leute ist sie schon groß genug.
Mollig wurde dann auch der Rest der Urlaubsstrickerei, denn ich habe mir vorgenommen, für den Winter und die ewige Handschuhverliereritis in diesem Haushalt vorzusorgen.
Es folgen vier Handschuhversionen:
Das sind die Rasante Handschuhe von Steffi Hochfellner. Eine super Anleitung, die man einmal einfach nachstricken muss, bis man sie kapiert hat. Dann aber macht sie süchtig. Wie man sieht, müssen Handschuhe auch nicht immer völlig identisch sein. Sehr praktisch auch für Reste!
Noch ein Paar von Steffi Hochfellner - sie heißen Maik. Leider noch nicht auf Ravelry erhältlich, daher hier der Link auf die deutsche Seite. Die Handschuhe sind Teil eines Sets. Sie sind interessant zu stricken, aber etwas langwierig. Mit der Passform bin ich mittel zufrieden. Der Daumen ist ein bisschen eng bzw. sitzt an einer komischen Stelle.
Schließlich klassische Hahnenfuss-Handschuhe. Wie man sieht, habe ich mir nicht die Mühe gemacht, die Handschuhe zu spannen. So, wie ich meine Handschuhträger kenne, werden sie schon im ersten Einsatz nass werden und dann hat sich das erledigt. Die Anleitung heißt Houndstooth.
Das Stricken geht flott von der Hand, der Daumen ist arg eng geraten. Da wären ein paar Maschen mehr nicht verkehrt gewesen, obwohl ich verstehe, dass das Muster dann womöglich hopps geht.
Schließlich meine Feuertaufe für die norwegischen Fausthandschuhe, die allenthalben die Weiten des Internets bevölkern. Die Anleitung war gut verständlich, die Handschuhe passen perfekt. So perfekt sogar, dass meiner werter Mitbewohner schon seine Ansprüche geltend gemacht hat. Wir werden sehen, ob für ihn ein Paar übrig bleibt, das kommt ganz auf die radelnden Damen an.
Anleitung: Snowflakes.
Damit bin ich wieder bei meiner Decke gelandet, die auf jeden Fall dieses Jahr fertig wird!
Aber: mit großer Freude kann ich berichten, dass hier von kleinen Händen eine Decke gehäkelt wird, die als Weihnachtsgeschenk weitergegeben werden soll. Wir haben zu diesem Zweck ein kleines Häkelkränzchen eingerichtet - die Mädels und ich und ein Hörbuch. Jetzt kann es wirklich kalt und duster werden - würde mich mitnichten stören.