Samstag, 21. Februar 2015

Kapitel 111 - von der Freiheit

Es ging ehrlich ganz harmlos an. Ich war mit den Mädels bei Wolle Rödel, ein bisschen stöbern. Man will sie ja früh an die Herrlichkeiten gewöhnen.

Das handarbeitsaffine Fräulein wollte auch prompt ein paar Geschenke für Oma und Opa machen und durfte sich dafür Wolle aussuchen. Klar.

Dann lag da auch noch Neon-Wolle. Ist ja logisch, dass die beiden drauf anspringen - Neon ist toll. ("Mama, warum gibt's denn orange und blau nicht? Das sehe ich schon direkt vor mir!")

Also hab ich ein bisschen Wolle eingepackt, weil ich sowieso noch die Idee für eine Mütze im Kopf hatte und zu Hause drauflosgestrickt.



Leuchtende Zacken auf leuchtender Mütze. Das war gar nicht so schwer und sah wirklich knallig aus.
Die Mütze ist so beliebt, dass ich mittlerweile so seltsame Sätze wie "Mütze runter beim Essen" sagen muss und wir die Mütze jeden Morgen vor der Schule erst 5 Minuten suchen, bevor uns einfällt, dass sie sicherlich noch im Bett liegt, wo sie schlafhaubengleich das edle Kinderhaupt gewärmt hat.

Jetzt wollten wir uns natürlich noch eine andere Version ansehen:


Grün also. Funktioniert ganz ähnlich und ist auch gar nicht so übel. Das Muster ist von mir, aber die Abnahmen am Ende sind ähnlich der Anleitung für die Maschenprobe aus diesem Buch gestaltet:



Zwei Mützen sind also gestrickt. Aber da ist ja immer noch Wolle. Na klar, es fehlt die gelbe Version:



Das gibt mir auch die Gelegenheit, endlich eine andere Abnahmenfolge für den Oberkopf zu probieren. Los geht's. Den Bommel machen die Damen schon selbst und kaum strickt man nur noch Mützen, ist auch diese bald fertig:




Und jetzt? Jetzt hab ich immer noch keine eigene Mütze, denn ehrlich, Neon? Da bin ich doch schon rausgewachsen:


Mir schwebt eher eine gemäßigte Version vor, sowas in dieser Art:


Also auch angeschlagen und losgestrickt. Ich glaube, ich werde sogar auf die Zacken verzichten und stattdessen etwas anderes versuchen. Mal sehen. Das Projekt hab ich Fuzzy lines and zigzags genannt und nach den vielen Zickzacks muss ich mir schließlich auch mal ein paar Krakellinien überlegen. Und der Bommel wird nur blau und lila!



Aber jetzt ist schon Mitte Februar vorbei und Opas Geburtstag im März rückt näher. Und Omas Geburtstag war schon mit Gutschein und ohne Geschenk, weil es nicht rechtzeitig fertig geworden ist.
Da muss also wieder die Mama ran, um den viel zu ambitionierten Häkel-Cowl fertig zu machen:



Eigentlich hätte ich das Gestopsel wieder auftrennen und neu beginnen sollen, schließlich war das doch irgendwann mal mein Hobby, oder? Also schnell, schnell fertig machen. Ist ein bisschen weiter nach oben hin, aber wird auf jeden Fall warm halten und die Farben sind immer noch hübsch.

Jetzt aber der Opa. Noch ein Mütze. Aber bitte keine Zacken ("Das mag der Opa, glaub ich, nicht so.") und bitte möglichst dunkel. Auch wir haben einen dunkelblau und grau-Opa!



Je länger ich daran werkel, desto weiter und breiter kommt mir die Mütze vor. Ich werde sie jetzt aber nicht mehr auftrennen, genug ist genug. Da muss ich jetzt durch und dann ziehe ich halt zur Not ein breites Gummiband durch den Rand.
Aber das grau sieht hübsch aus, gefällt sogar mir. Das wäre auch eine gute Farbe für eine Häkeldecke.

Überhaupt muss ich an dieser Stelle eine Lanze für die Wolle Rödel Acrylwolle brechen. Tolle Qualität und pillt überhaupt nicht. Was mache ich jetzt nur mit der vielen Poco-Wolle, die hier noch auf eine Decke wartet? Die war ein Fehlkauf!

Wenigstens ist jetzt schon irgendwo ein Ende in Sicht. Ich stricke und stricke und meine Wip-Liste wird nicht kleiner, weil sie gar nicht abgearbeitet wird. Na, so geht's ja auch nicht! Das Ganze gerät irgendwie außer Kontrolle.

Aber ich sehe es als Phase. Gerade eben machen wir unser erstes Projekt aus diesem Buch:



Es wird ein Strickpüppchen und noch unterstütze ich, wo ich kann. Zunahmen und Abnahmen, Farbwechsel beim Röckchen.  Aber die linken Maschen werden schon geübt und dann bin ich frei! Hoffentlich.






3 Kommentare:

  1. Ihr seit also auch im Mützenfieber? Eure sind allerdings deutlich bunter und einfallsreicher als meine ;-)

    Töchterchen macht lieber Bügelperlen als Handarbeiten - aber das ist ja auch ok.

    So, und jetzt stricke ich an meinem Pulli weiter!

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  2. Da scheint was in der Luft zu liegen! Aber Mützen sind auch schnell gestrickt und machen wirklich Spaß!
    Bügelperlen haben wir auch noch - und die kommen auch immer mal wieder zum Einsatz. Besonders beliebt sind die Leuchteperlen für Kunstwerke, die nachts das Einschlaflicht ersetzen ;-)

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  3. Hier sind es die Neon-Bügelperlen, die besonders beliebt sind!

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