Statt mich also um die noch anstehenden Strick-Weihnachtsgeschenke zu kümmern (ein Paar Socken wurden gewünscht, ein Schal oder vielleicht auch zwei stehen auf der Liste), denke ich lieber an den letzten Sommer und träume mich damit in den nächsten.
Wie berichtet waren wir am Meer, in Worthing, und das Schönste dort war - neben dem Meer natürlich - ein wunderbarer kleiner Wollladen. Die Besitzerin hat mir freundlicherweise erlaubt, ein paar Fotos zu machen, damit ich euch hier mit auf die Reise nehmen kann.
Der Laden heißt:
Per Klick: The Wool Bar. An der Seite des Ladens das Menü - extra vergrößert:
Gerade den letzten Punkt kann man nur unterschreiben. Ich bin ja nun nicht wirklich von den Besitzern in Garnläden verwöhnt - Münchener Grant usw. (zu einer Erläuterung siehe z.B. hier) - aber ich muss sagen, genau so stelle ich mir den Besitzer eines Wolleladens vor. Jemand, der tatsächlich froh ist, wenn ich vorbeikomme. Mehr zu Caroline kann man hier lesen.
[Und als positive Ausnahme muss ich an dieser Stelle natürlich aber unbedingt die Münchener Mercerie erwähnen, in der nur wirklich sehr nette Menschen arbeiten.]
An dem Mittwoch, an dem ich die Woolbar besuchte, räumte Caroline gerade die Überreste des Strickabends vom Tag zuvor auf - vor einer sehr beeindruckend gestalteten Wand voller Patterns und Magazinseiten. Sieht doch cool aus:
Im Laden selbst findet man die obligatorische Wollwand:
Den Wolltisch:
Die Modelle:
Im Laden gibt es auch Möbel zu kaufen, von den beiden Besitzerinnen selbst renoviert und frisch angestrichen:
Dazu kommen all die hübschen Kleinigkeiten wie eine Wimpelkette:
Oder stapelweise hübsche Webbänder:
Das hat schon eine gute halbe Stunde gedauert, sich da einfach nur durchzuschmökern. Ich hab auch ein bisschen geplaudert mit Caroline, die mir erzählt hat, dass es den Laden jetzt seit sechs Jahren gibt. Da hüpft mir immer das Herz - ein Woll-Laden, der sich hält in unseren Online-Zeiten, auch wenn wir zum Glück gerade auf einer Strickwelle schwimmen.
In Worthing leben vor allem Urlauber und Rentner, die auf ihre alten Tage - und wer kann's ihnen verdenken - ans Meer gezogen sind. Viele dieser Stricker sind also noch in den Acryljahren groß geworden und suchen häufig noch heute eine solche Qualität.
Caroline versucht hier eine ganz tolle Balance zu finden und Garne anzubieten, die nicht unbedingt die Welt kosten, aber eine tolle Qualität haben, wie z.B. Stylecraft Special DK . Hierzulande muss man dieses Garn ja online kaufen, ich habe noch keinen Laden entdeckt, der das vorrätig hätte. Dort aber stand ich staunend vor einem großen Regal mit fast allen Farben. Großartig!
Zwei davon mussten gleich mit. Blautöne kann man immer brauchen und gerade sie sind auf dem Bildschirm oft gar nicht so gut zu erkennen. Hier also Bluebell (li) und Denim:
Mein zweiter Glücksgriff war ein Schnäppchen, weil die Winterfarben auslaufen. Ein Garn mit einer Qualität wie Rowan Kidsilk Haze (70% Super Kid Mohair und 30% Seide), nur mit einem anderen Preisschild. Es heißt Bessie May Grace.
Daraus soll irgendwann mal ein Häkelschal werden, aber der ist noch fern am Horizont. Wenn ich besser häkeln kann, wenn ich wieder ein bisschen Luft bei den Wips habe, etc. Wie immer halt. Aber die Knäuel warten auf mich!
Schließlich hat sich der Mann eine Mütze gewünscht, und da liegt natürlich Drops Alaska nahe:
Das Beste aber natürlich am Schluss, denn man ist ja ständig auf der Suche nach neuen, tollen Ideen, von denen man sich inspirieren lassen kann.
Seht mal, wie clever hier alte CDs umhäkelt worden sind. Das kann ich mir auch draußen auf der Terrasse vorstellen, oder vor einem Erkerfenster, oder im Bad, oder...
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