Sonntag, 16. April 2017

Kapitel 140 - ich habe fertig!

Melde mich als unglaublicher Nuvem-Überlebender! Das Ding ist tatsächlich fertig geworden und sieht so aus:

War aber auch eine schwere Geburt. Ich habe im August letzten Jahres ca. 10mal versucht, es anzuschlagen und dann endlich im Schweiße meines Angesichts mittels Zettel und Zehnerstricheln das Wunder vollbracht alle Maschen auf der Nadel zu haben.

Das Garn ist superfeines Lacegarn von Juniper Moon in der hübschen Farbe Uncial - und zwar drei Knäuel. Ist grau, aber ein sehr hübsches Grau.

Nachdem man den Anschlag geschafft hat, ist das Projekt zum Glück genau so, wie versprochen, nämlich sehr einfach. Eine Runde mit Zunahmen eine Runde ohne Zunahmen, da macht man nix falsch und es geht fröhlich dahin. Naja, so lange eben, bis einem das ewige Rechtsstricken ein wenig auf die Nerven geht und man etwas anderes anschlagen muss.

Bei mir ging die Sache durch zwei Knäuel hindurch recht gut. Ich habe mich mit dicker Nadel durch dünnes Lacegarn gekämpft, d.h. auch langsamer gestrickt als üblich, denn hier durfte ja auf keinen Fall etwas passieren, so eine verlorene Masche in diesem Riesending fange ich ja nie wieder auf!
Außerdem sitzt einem ständig die Angst auf der Schulter, das dünne Lacegarn würde womöglich reißen und ohjemine, was soll ich denn dann anfangen, wie alles vernähen? Hilfe!

Man sieht unschwer, dass ich ein blutiger Lace-Anfänger bin. Aber das war ja auch der Sinn der Übung, dass ich hier ein wenig die Scheu verliere - bei einem Projekt, bei dem man nicht viel falsch machen kann. Es geht eben wieder um die Lernkurve und darum, etwas Neues zu schaffen. Na und diese Mission wird hiervon voll und ganz erfüllt.

Im Zuge der Vollständigkeit habe ich auch die Maschenzahl der letzten Runden gezählt, also die Rüschenmaschen. Das scheint so üblich zu sein und da hab ich mich eben auch anstecken lassen.

Vermelde also: bei mir die unglaubliche Zahl von 2567. Da schafft man am Abend eine Runde wenn's hoch kommt und dann geht's erst morgen weiter. Soviel zum Thema Motivation.


Es gibt ja einige Projekte, die hier statt einer Rüsche ein ganz normales Bündchen stricken, aber mein Garn ist so fein gewesen, dass es die Rüsche ganz gut vertragen hat. Obwohl ich sagen muss, dass so ein farblich abgesetztes Bündchen doch was hat. Keine üble Idee.

In einem einigermaßen vertretbaren Tempo habe ich zwei Knäuel Wolle verstrickt, nur um dann einen wirklichen Einbruch zu erleiden. Es ging nichts mehr voran. Eine Runde dauerte schon ewig und ganz ehrlich? Wird dieses Ding überhaupt jemals fertig? Wird das Knäuel überhaupt kleiner? So wie's aussieht eigentlich nicht. 

Ich habe alles probiert. Meinen besonderen Knäuelhalter hervorgekramt (im Bild oben):


Die Runden abgehakt, damit ich einen Beweis habe, dass etwas vorangeht. Den Trick mit dem Restgarn angewendet, das hoffentlich Runde für Runde ein wenig nach unten rutscht. Nichts hat geholfen.

Da kam mir zum Glück Rossmann zu Hilfe, denn die hatten dies hier im Angebot:

Jawoll. Das ist eine Küchenwaage. Gar nicht mal so teuer und mit der genialen Einrichtung in 1-Gramm-Schritten zu wiegen.

Nichts wie hin. Damit war das Ende meines Nuvem nun wieder eine ganz andere Sache. Restgarn wiegen. Eine Runde stricken, Garn nochmal wiegen und sieh mal an - eine Runde verbraucht bei mir 5 Gramm.

Damit konnte ich ganz perfekt zu den genannten 10% des Garns stricken, bei dem die Rüsche begonnen werden soll. Dann wieder das Garn pro Runde per Wiegen ermitteln und man kann so lange stricken, bis tatsächlich das gesamte Garn im Projekt verschwunden ist. Genial!

Am Schluss allerdings hätte ich noch etwas mehr schaffen können. Eine Runde gab's zu 5g und die Abkettrunde sollte laut Anleitung mit einer viel größeren Nadel gemacht werden, also bin ich davon ausgegangen, dass hier deutlich mehr Garn verbraucht wird. Habe die letzte Runde also früher begonnen und jetzt 8g übrig. Merke: das Abketten mit einer 7mm Nadel braucht eigentlich nicht mehr Garn als das Stricken mit einer 3,5mm Nadel. Lessons learnt.

Und was kommt jetzt? Na klar, jetzt ist der Bann gebrochen. Das muss ja wohl ein Hitchhiker werden. Das drei milliardenste Projekt.  Die beiden Damen wünschen es so, und da ist man nunmal machtlos. ;-)






5 Kommentare:

  1. Super, Bienchen drauf!!!! Ich kann Deine "Quälerei" sehr gut nachvollziehen, ich habe zwei von den Dingern gestrickt (jaja, manchmal ist man ganz schön leidensfähig!) - allerdings damals noch aus Sockengarn, für die Lace-Strickerei kann ich Dich bewundern, da würde bei mir noch der erste in irgendeiner Ecke liegen - kurz nach dem Anschlag ;-) Dagegen sind die Hitchhiker ein Klacks - ganz ehrlich! Viel Spaß dabei und liebe Restostergrüße
    Regina

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    1. Danke für die Blümchen ;-) Der Nuvem in Lace ist allerdings ein Tragetraum, das muss ich dem Design lassen. Sehr leicht und weich!
      Die Hitchhikers sind ja nicht für mich, aber ich werde mal nachfragen, wenn sie fertig sind.

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  2. Was für eine Fleißarbeit! Aber bei den kühlen Temperaturen, die jetzt herrschen, bist du wahrscheinlich dankbar dafür.
    Ich bewundere alle, die sich einen Nuvem (oder zwei oder sogar drei stricken) - mir wäre das sehr schnell zu doof. Sagt die, die gerade einen Comodo mit Nadelstärke 3 strickt. Aber da komme ich an Ende bei auf 2500+ Maschen....

    Genieß die Ostertage
    LG
    Connie

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    1. Nicht auf 2500+ Maschen muss es heissen

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    2. Also, dein Comodo sieht sehr interessant aus, hab ich mir gleich geherzelt. Und der Nuvem ist ehrlich toll, wenn er dann fertig ist. Aber einen zweiten? Erst übernächstes Jahr vielleicht ;-)

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