Also, die Weihnachtszeit fing wie gewöhnlich an zu galoppieren, so ab der dritten Kerze ungefähr und dann habe ich wirklich Gas gegeben.
Das Häkeltop kam mir mittlerweile vor wie die längste Granny Stripe Decke, die ich je gemacht habe. Nur Stäbchen und kein Ende. Aber wie das zum Glück immer ist: das Ende kam eben doch in Sicht. Die Anleitung wollte dann, dass die Seiten fast komplett zugenäht werden, aber das habe ich vorerst gelassen. Die Flatter-T-Shirts aus den Läden haben an der Taille rechts und links vertikale Abnäher, die für einen besseren Fall sorgen. Diese werde ich also in die kompetenten Hände meiner nähmaschinenvertrauten Mutter legen, dann kann nichts schiefgehen. Bis dahin aber bezeichne ich mein Flatter-T-Shirt als fertig gehäkelt.
Aber dann: der Männerpullover. Alle vier Teile zusammennähen, dann den Kragen stricken und abketten, alles umhäkeln und schließlich die Fäden vernähen. Das konnte natürlich nur mit einer gehörigen Dosis Vlogmas funktionieren, bei mir von Pins and Needles. Dafür habe ich den Heiligen Abend bis spät in die Nacht gebraucht, aber er wurde fertig! Hurra!
Meine Erklärung für diesen einsam verbrachten Heiligen Abend liefere ich hier schnell nach, damit es nicht zu Missverständnissen kommt.
Wir haben jahrelang an Heiligabend Bescherung gefeiert, so wie das hierzulande üblich ist. Allerdings nur so lange bis mein kleines Mädel eines Heiligabends ganz leise gesagt hat: "Mama, darf ich bitte ins Bett gehen?", weil sie sich zwischen Geschenkpapier und Aufregung kaum noch auf den Beinchen halten konnte. Nee, nee dachte ich, das kann es nicht sein. Und daher findet unser Heiligabend im Kreise der kleinen Familie statt, mit kleiner Mette, mit leckerem Essen und einem langen Brettspiel. Die Bescherung aber, die gibt es erst am nächsten Morgen in der Früh, wenn wir alle ausgeschlafen sind und gemütlich bei Kaffee und Lebkuchen um den Baum sitzen.
Mittlerweile natürlich ohne Geschenkpapier, das kann ich ja Greta Thunberg nun wirklich nicht mehr antun. Unsere Geschenke sind bei jedem in einem eigenen Kopfkissenüberzug und werden dann reihum herausgekramt. Das funktioniert bestens und macht viel Spaß.
Mein Fazit also:
Für alle meine Mitbewohner, drei an der Zahl, gab es ein Oberteil, die notwendigen Fäustlinge wurden an den Feiertagen nachgestrickt und mein kleiner Neffe hat schon Anfang Dezember zum Geburtstag eine kleine fertige Jacke bekommen. Gar nicht mal so übel, und viel besser als all die Jahre zuvor.
Mir selbst zum Geburtstag (der auch in die Weihnachtstage fällt) habe ich heuer aber die 'Twelve Cast-Ons of Christmas' geschenkt, von denen ich irgendwo in den Interwebs gelesen hatte. Was für ein Luxus und gerade richtig nach so viel altruistischem Genadel. Die nächsten Sachen stricke ich nur für mich! Soviel schon mal zum wichtigsten Neujahrsvorsatz, oder?
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