Donnerstag, 24. Januar 2013

(Fünf) Jahrespläne

Am schönsten ist das Planen. Das Überlegen. Das Verwerfen und neu Entwickeln.

Dann kommt die Liste. Kein Problem. Was will ich stricken? Was muss ich stricken? Was will ich neu lernen und daher stricken? Die Liste füllt sich blitzschnell.

Schwieriger wird es dann schon (wir bewegen uns ja auch schon in Richtung Ende Januar, d.h. das Jahr ist nicht mehr taufrisch), wenn es darum geht, ob man auch alles einhalten kann.

Was meinen Untertitel des Strickblogs betrifft - das Lesen - so gibt es bereits ein erstes Problem. Hier existiert natürlich auch eine Liste, zumindest in einer Minimalform.

Mein Beitritt in die Ravelry-Gruppe "52 books in 52 weeks" zeigt ja schon, wohin die Reise gehen soll: ein Buch pro Woche.

Die Frage ist, ob ich das auch schaffen kann, denn die inhaltliche Anforderung an meine Liste ist (relativ) hoch, das Lesen soll ja auch (ähnlich wie das Stricken) ein paar Anforderungen genügen. 

Tatsache ist nämlich, dass ich auch sehr gerne YA-Bücher lese, die viel schneller gehen und daher 'eigentlich' nicht wirklich für die Liste gelten.

Was sind YA-Bücher?

Tja, die englischsprachige Welt ist uns auch hier wieder voraus. Was wir immer noch 'Jugendbuch' nennen, wird hüben und drüben (vor allem drüben) ganz schick abgekürzt zu YA und bedeutet auch nix anderes, nämlich Young Adult fiction. Das sind also Bücher für Leser ab ca. 14 Jahren. Keine Kinderbücher mehr, aber auch keine erdenschwere Literatur, die einen an die Seite fesselt, ohne dass man weiterkommt.

Das bekannteste aus dieser Gruppe ist zur Zeit wohl grade Die Tribute von Panem (The Hunger Games). Ich gebe zu: habe ich wirklich mit Begeisterung gelesen und ging auch furchtbar schnell. 

Damit kann ich aber kaum meinen Listenpunkt "einen Dickens pro Jahr" abhaken. Am letzten Roman (A Tale of Two Cities) hab ich glatte zwei Jahre gelesen, und dabei kommt dort doch immerhin Mme Defarge vor, die berühmteste strickende Figur in der Literatur, abgesehen von Miss Marple.

Im Moment kaue ich also an Dombey and Son und komme damit (eigentlich) nicht weiter. Dabei mag ich Dickens. Er hat unglaubliche Figuren erfunden und kann spannende Geschichten erzählen. Aber ach: es ist ein bisschen wie bei den Intarsienmustern aus den 80ern: das ist alles ein bisschen 'viel Farbe' gewesen.

Bei Dickens kann so eine Figurencharakterisierung locker über zwei oder mehr Seiten gehen, weil wirklich 'alles' beschrieben wird, und dann hat man als Leser das Gefühl, man komme kein bisschen voran!

Von meinen anderen Listenpunkten habe ich noch gar nicht gesprochen: ein aktuelles deutsches Buch, ein 'Klassiker', den ich noch nicht gelesen habe, etc. etc. etc. So ein Jahr ist ja lang, sollte man meinen.

Und dabei ist es mit dem Lesen ein bisschen so wie bei schwierigen Strickstücken: wenn man das Teil geschafft hat, dann freut man sich eigentlich doppelt und kann sich gar nicht mehr vorstellen, warum man es so lange vor sich hergeschoben hat, bis es schließlich sogar zum UFO mutierte.

Das letzte, positive Beispiel für diesen Fall war Philippe Dijans Betty BlueDas ist mir empfohlen worden und ich habe es mit wachsender Begeisterung gelesen. Ging nicht furchtbar schnell, bleibt aber furchtbar lange im Gedächtnis. Das ist eigentlich das Beste dran, wenn man so ein Buch noch eine Weile mit sich herumträgt und hin- und herüberlegt.

Das ist dann wie beim schwierigen Laceschal, den man auch deshalb so gerne trägt, weil er sich nicht einfach so 'runtergestrickt' hat, sondern wirklich anspruchsvoll war.

In diesem Sinne formuliere ich hier mal einen Aufruf an mich:

"Ran an die Projekte."

Vielleicht sollte ich mir so ein Gerät anschaffen, damit es per Multitasking besser geht?

2 Kommentare:

  1. Und damit das Stricken nicht zu kurz kommt - eine gestrickte LeseLotte (namens Karlotta) gibt es hier:
    http://www.glam2000.de/aktuelles/
    einfach ein bisschen runterscrollen

    LG
    Connie

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  2. Hey, vielen Dank für den Tipp. Werde ich mir gleich ansehen!

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