Die verstrickte Dienstagsfrage 18/2013
30APRAls Erstes ist mir die verstärkte Ferse eingefallen. Diese Methode kann sicherlich auch für die Sockensohle verwendet werden. Also:
1. Reihe: einmal wie zum Linksstricken abheben (Faden bleibt hinten) und einmal rechts stricken
2. Reihe: alle Maschen rechts stricken
3. Reihe: einmal rechts stricken, einmal wie zum Linksstricken abheben (Faden bleibt hinten). -> das ist die 1. Reihe, aber versetzt!
4. Reihe: alle Maschen rechts stricken.
Die 1.-4. R wiederholen bis man vorne bei der Spitze ist.
Das Muster hat eine Waffeloptik. Ich habe es selbst an Ferse und Käppchen schon ausprobiert, aber noch nicht über eine längere Strecke.
Sehr schön und mit Bildern wurde das bereits hier bei filo di lana beschrieben.
Meine zweite Idee war der so genannte linnen stitch, der eine Variante des obigen Stichs ist und hier in seiner Herrlichkeit an einem Schal betrachtet werden kann.
Das ist eine Art Webstich, der so ähnlich funktioniert, nur ist diesmal das Garn bei der abgehobenen Masche vorne:
1. Reihe: 1 M re, 1 M abheben (Garn ist vorne)
2. Reihe: 1 M abheben (Garn ist vorne), 1 M re
Wie man sieht, wird hier auf die Zwischenreihen verzichtet, dadurch wird das Gestrick auch wirklich fester und sieht wie gewebt aus.
Nun muss ich aber sagen, dass ich diese Methode noch nicht selbst ausprobiert habe. Kann also zur Durchführung nichts sagen. Gelesen habe ich darüber aber, dass es sehr sehr lange dauert und dass man kaum voran kommt.
Ist ja klar, man braucht ja zwei Reihen, um jede Masche um eine Reihe weiterzubefördern.
Daher dachte ich mir, dass diese Methode vielleicht doch nicht so geeignet ist für die Sohle, weil man da ja dann sehr bald hinter den Reihen am Oberfuß herhinken würde. Das müsste man ausprobieren, aber es erscheint mir logisch.
Die nächste Idee mit der Latexmilch würde ich verwerfen. Das macht ja nun die Socken nicht wirklich hübscher, finde ich. Das sieht auf den Bildern der Firmen immer so professionell aus, artet aber wahrscheinlich doch in ein Gebatzel aus.
(Da gehe ich jetzt aber vielleicht ein wenig zu sehr von mir selbst aus. Für sowas hab ich kein Händchen.)
Also will das selbst ausprobiert sein.
Es bleibt das doppelt genommene Garn aus der Eingangsfrage. Das könnte durchaus klappen, wenn man das Garn irgendwie über den Oberfuß bekommt.
Wenn man nun nicht gerade ein Jacquardmuster strickt, bei dem man sowieso ein zweites Garn 'dabei hat', dann könnte man den doppelten Faden ja einmal alle 5-6 Maschen einweben und ihn so sicher auf die andere Seite bringen.
Dadurch wird aber der Oberfuß ein wenig fester und wenig dehnbar. Die Socken müssten so geplant werden, dass genügend Platz für den Fuß übrig bleibt. Aber das ist sicher kein großes Problem, dann nimmt man eben am Spickel weniger ab.
Schließlich aber gibt es neben all diesem dann noch die Möglichkeit, das Sockenstricken auf den Kopf zu stellen und eine völlig andere Methode für diese Hausschuh-Ersatz-Socken zu wählen.
Nämlich diese hier:
In diesem Buch wird erklärt, wie man Socken an der Stelle Oberfuß-Sohle statt in Runden in Reihen strickt.
Das Lustige ist, das Buch hatte ich mir schon aus der Bibliothek ausgeliehen und mit dem Gedanken: "So ein Schmarrn. Wer will den Socken in einzelnen Stückerln stricken?" wieder zurückgebracht.
Jetzt aber, bei dieser Frage, scheint mir genau diese Methode für das Verstärken die logischste zu sein. Dann kann man die Sohle so dick stricken wie man will. Sogar mit einer festeren Wolle.
Da sieht man's mal wieder. Alle Ideen sind schon irgendwo da, man muss sie nur finden!
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